Mein persönlicher Hike Kid Testbericht

Disclaimer: Dieser Beitrag beinhaltet Werbung. Der Hike Kid wurde mir im Rahmen eines Gewinnspiels von der Hike Instinct GmbH in Zusammenarbeit mit den Munich Mountain Girls zum Testen zur Verfügung gestellt. Der Beitrag beinhaltet jedoch ausschließlich meine eigene, ganz persönliche Meinung zum Produkt.

Hike Kid – Was ist das eigentlich?

Der Hike Kid ist ein echter Offroad-Kinderwagen. Im Gegensatz zu allen anderen Modellen auf dem Markt hat er nicht drei oder vier Räder, sondern lediglich zwei. Diese sind an einem Gestänge befestigt, das über einen Seilzug aufgespannt wird. Zwischen dem Gestänge ist die Sitz- bzw. Liegefläche für das Kind befestigt, das während der Fahrt ähnlich wie in einer Hängematte liegt.

Zum Fahren kippt man den Wagen leicht an und schiebt ihn entweder wie eine Schubkarre oder zieht ihn hinter sich her. Welche Vorteile diese beiden Fortbewegungsarten bieten, erkläre ich weiter unten im Artikel.

Um den Wagen zu verstauen, löst man einfach den Seilzug wieder und kann ihn komplett flach zusammenlegen. Montierst du auch die Räder ab, ist das gesamte Paket nur noch wenige Zentimeter dick. Somit ist der Hike Kid auch ein prima Reisekinderwagen fürs Auto oder Flugreisen.

Hike Kid angelegt an Baumstämme

Das ist regionale Handarbeit

Wer besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und regionale Produkte legt, ist mit einem Hike Kid wirklich gut beraten. Alle Wagen werden in einer kleinen Werkstatt in Rosenheim von Firmengründer Johannes per Hand zusammengebaut.

Hike Kid Werkstatt in Rosenheim
Hike Kid in der Werkstatt

Auch die Einzelteile kommen größtenteils aus der Region:

Die Firmen Weber Technik und Weber Kunststofftechnik aus Eggstätt fertigen alle Rahmenteile, Kunststoffteile, Felgen und Bremsen. Verdeck, Sitz und Tasche werden in Dachau produziert. Der kuschelige Lammfellfußsack wird von der Gerberei Trenkwalder aus Scheffau am Wilden Kaiser in Tirol gefertigt. Dabei wird eine sogenannte Medizinalgerbung angewendet – eine Behandlung ausschließlich mit natürlichen Stoffen und ohne Chemie. Perfekt für empfindliche Babyhaut.

Lediglich zwei Komponenten stammen aus dem europäischen Ausland: die Merinowolle für den Sitz aus Schweden und die gewachste Baumwolle für das Verdeck aus Dundee in Schottland.

Somit ist der Hike ein absolutes Made-in-Germany-Produkt, das zu einem nachhaltigen Lebensstil passt. Ich persönlich finde, dass alle Bauteile und besonders die Textilien sich sehr hochwertig anfühlen und sich bereits als äußerst langlebig erwiesen haben.

Der Hike Kid im Wald

Hike Kid für fast jede Tour

Wer mir schon länger folgt, der weiß, dass ich wirklich viel mit Kinderwagen unterwegs bin und auch nicht vor Wegen zurück schrecke, die andere Eltern vielleicht nicht mit Wagen gehen würden. Aber natürlich gab es auch einige Touren, die für mich mit gewöhnlichen Sportkinderwägen nahe an der Grenze des Machbaren lagen. So zum Beispiel die Wanderung zum Glasbachwasserfall in der Jachenau (mega holprig!) oder die Kinderwagenwanderung auf den Wallberg (super steil und holprig!). Mit dem Hike Kid, den ich erst später mein Eigen nennen durfte, wären diese und viele anderen Touren gar kein Thema. Das hat mehrere Gründe:

Zum einen spart man dadurch, dass man den Wagen hinter sich herzieht, eine ganze Menge Kraft im Gegensatz zum Schieben eines herkömmlichen Kinderwagens. Zum anderen rollen die zwei großen Laufräder auch über große Steine, losen Schotter oder Felsstufen mühelos hinweg. Je weniger Räder, desto weniger Widerstand bei Hindernissen. So ist es auch möglich, den Hike Kid über Stufen zu ziehen, was die Möglichkeiten für Wanderungen mit Kinderwagen natürlich extrem erhöht.

Wandern mit Hike Kid Kinderwagen

Zudem ist der Hike Kid so handlich und leicht, dass ich es sogar alleine(!) schaffe, ihn inklusive schlafendem Kind über Weidezäune zu heben. Und Baby schläft dabei einfach weiter. Nun könntest du dich fragen: wenn du so viel unterwegs bist und flexibel sein willst, wäre dann eine Kraxe nicht die bessere Lösung? Diese Frage kann ich für mich persönlich ganz klar mit „Nein“ beantworten.

Hike Kid versus Kraxe

Ich war nie eine Tragemama. Klar habe ich Baby daheim gern mal in einer Trage in den Schlaf gewiegt und in der Wohnung umher getragen. Draußen war ich aber von Beginn an fast immer nur mit Kinderwagen unterwegs. Tragen war mir immer zu schwer, zu schwitzig oder zu unpraktisch. Hinzu kam, dass unsere Tochter einfach von Beginn an unheimlich gern im Kinderwagen lag und dort wunderbar geschlafen hat. So bestand einfach nie die Notwendigkeit, eine Alternative auszutesten.

Und auch jetzt, wo unsere Tochter das Kraxenalter erreicht hat, würde ich für kein Geld der Welt meinen Hike Kid gegen so ein Geschoss eintauschen. Warum? Nun, ich bin meist allein mit meiner Tochter beim Wandern unterwegs. Müsste ich Kraxe + Gepäck alleine auf dem Rücken tragen, hätte ich sehr bald schon fast die Hälfte meines eigenen Körpergewichts auf dem Rücken. Das halte ich schlichtweg für ungesund und ist mir einfach zu schwer. Vor etlichen Jahren bin ich mit einem 17kg Trekkingrucksack von München nach Venedig gewandert und es hat Wochen gedauert, bis meine Knie sich von diesen Strapazen erholt hatten. Mit Ende 20 muss ich ihnen solche eine Belastung nicht noch einmal zumuten.

Wandern mit Hike Kid am Taubenberg

Im Hike findet Baby bequem Platz, schwere Gepäckstücke verstaue ich im Gepäcknetz am Wagen und der Rest, den ich schnell griffbereit haben möchte, kommt in den leichten Rucksack auf meinem Rücken. So bin ich auf jeden Fall rückenschonend und bequem unterwegs. Übrigens konnte auch mein recht groß gewachsener, vierjähriger Neffe im Sommer den Hike Kid mal probesitzen. Er war begeistert, dass er sich auf unserer Wanderung auch einmal ausruhen konnte. Seine knapp 20kg würde ich persönlich wirklich nicht mehr tragen wollen.

Und noch einmal zurück zum Thema Knie: Bergab kann man den Hike am allerbesten schieben (wie eine Schubkarre). Dazu einfach die Bremse leicht anziehen und feststellen (so muss man sie nicht die ganze Zeit halten) und dann auf die Griffe stützen, wie man es sonst mit Wanderstöcken tun würde. Absolut Knie-schonend! Das wäre mit dem zusätzlichen Gewicht einer Kraxe unmöglich!

Ein weiterer absoluter Vorteil des Hike Kids ist in meinen Augen die Tatsache, dass man ihn bei jedem Wetter einsetzen kann. Im Sommer kommt Baby durch den Sitz aus Merinowolle nicht ins Schwitzen (anders als in der Trage). Außerdem besitzt der Wagen ein zuverlässiges Sonnenverdeck, das man je nach Sonnenstand und Steigung des Weges vollkommen flexibel einstellen kann. So ist das Kind im Wagen immer vor der Sonne geschützt. Das Verdeck aus gewachster Baumwolle hält zudem auch leichte Schauer oder Schneefall ohne Probleme ab. Für starke Niederschläge gibt es aber natürlich auch ein Regenverdeck, das den gesamten Hike Kid abdeckt. Welche Kraxe kann all das schon?

Wandern mit Hike Kid im Sommer

Absolut unschlagbar ist der Hike jedoch im Winter. Denn während in der Kraxe die kleinen Babyfüße auch in 2 Paar Socken und dicken Schuhen nach kürzester Zeit eisig sind, liegt Baby im Hike warm eingemummelt im Lammfellfußsack. Dabei kommt man durch die großen Luftreifen auch auf Schnee sehr gut voran und viel besser als mit gewöhnlichen, dreirädrigen Sportkinderwägen.

Wandern mit Hike Kid im Schnee

Nun aber zum allerwichtigsten Aspekt: Wie geht es Baby im Hike Kid? Meine Tochter ist sehr gern damit unterwegs und wahrscheinlich lieber, als sie es in der Kraxe wäre. Denn im Wagen muss sie während der Tour nicht sitzen, sondern liegt bequem im Hängematten-ähnlichen Sitz. Trotzdem genießt sie dabei eine gute Aussicht und kann sich auch ein Buch zum Ansehen mitnehmen. Oft ist sie jedoch schon nach wenigen Minuten eingeschlafen und verschlummert die gesamte Tour.

Mein Fazit zum Hike Kid

Du hast sicher schon beim Lesen gemerkt: ich bin ein absoluter Hike Kid Fan! Für mich überwiegen absolut die Vorteile dieses außergewöhnlichen Kinderwagens, mit dem ich schon viele tolle Wanderungen gemeinsam mit meiner Tochter erleben durfte. Eine Kraxe besitzen wir daher auch nicht. Natürlich sind aber trotzdem die Anschaffungskosten nicht unerheblich, weshalb ich dir hier noch eine kleine Entscheidungshilfe mit auf den Weg geben möchte. Wenn du folgende Punkte für dich mit „Ja“ beantworten kannst, dann solltest du ihn auf jeden Fall in Erwägung ziehen:

  • Dein Kind liegt und schläft gern im Kinderwagen, wenn ihr draußen unterwegs seid.
  • Du bist gern flexibel, auch alleine und/oder im Hochsommer und Winter unterwegs.
  • Du möchtest dich beim Wandern mit Baby nicht nur auf Forststraßen bewegen, sondern auch kleinere, holprige Pfade und Steige begehen können.
  • Du verfügst über ein recht geringes Körpergewicht und/oder nicht ausreichend Beinkraft, um ein Kleinkind längere Zeit bergauf tragen zu können. Oder es ist dir einfach zu unangenehm.
  • Du legst wert auf hochwertige, nachhaltige Produkte.

Wenn du noch weitere Fragen zum Hike Kid hast, dann stell sie mir gern in den Kommentaren. Weitere Infos zu diesem Offroad-Kinderwagen sowie den Online Shop zum Bestellen findest du auf Hike-Kid.de.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Mamameilen-sammeln – vielleicht schon bald mit Hike Kid. Und wenn du noch auf der Suche nach der richtigen Tour für deine erste Wanderung bist, dann schau doch mal im Mamameilen Tourenportal vorbei.

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