Kleine Rundwanderung zur Maria-Dank-Kapelle Degerndorf

Kurze Kinderwagenwanderung im Tölzer Land auf größtenteils guten Wegen und mit tollem Panorama. Der Fürstenberg mit der Maria-Dank-Kapelle und den zwei alten Linden lädt zu einer gemütlichen Pause ein. Der Spielplatz mit großem Klettergerüst, Schaukel sowie Kleinkindbereich am Start- und Zielpunkt in Degerndorf ist zudem ein Highlight für alle größeren Kinder.

Weg
Spielplatz

Länge: 3,8 km
Dauer: 1h
Höhenmeter: 40 hm
Maximale Höhe: 710
Startpunkt: Kostenloser Parkplatz am Spielplatz im Ort Degerndorf (Achtung: Für den großen Parkplatz an der Bushaltestelle im Ort benötigt man laut Schild eine Sondergenehmigung. Weitere Parklücken befinden sich jedoch direkt neben dem Spielplatz, wenn man über die kleine Brücke gefahren ist.)
Kleiner Tipp zu Beginn: Diese Tour eignet sich aufgrund ihrer Kürze und dem Spielplatz am Startpunkt auch perfekt als Mittagsschlaf-Runde für Kleinkinder, die nicht mehr so viel Geduld zum Sitzen im Kinderwagen haben. Meine Strategie dabei: Vormittags auf dem Spielplatz austoben lassen, picknicken und dann los spazieren, wenn das Kind müde geworden ist.

Wegbeschreibung: Rundwanderung zur Maria-Dank-Kapelle Degerndorf

Wir stellen das Auto auf dem Parkplatz am Spielplatz in Degerndorf ab. Kleine Wandermäuse können sich hier erst einmal austoben. Der Spielplatz bietet sowohl Klettergerüst, Schaukeln und Rutsche für ältere Kinder, als auch einen schönen Kleinkindbereich. Für Mama und Papa gibt es Bänke und sogar einen Picknicktisch. Zum Start der Wanderung gehen wir dann zurück über die kleine Brücke auf die Dorfstraße.

Spielplatz in Degerndorf

Hier wenden wir uns nach rechts und folgen ihr einen kleinen Berg hinauf, dann um einige Kurven aus Degerndorf hinaus. Kaum haben wir die letzten Häuser hinter uns gelassen, eröffnet sich vor uns schon ein kleiner Vorgeschmack auf das Panorama, das wir später noch in seiner ganzen Schönheit genießen werden.

Wenn wir uns nach rechts wenden, sehen wir außerdem schon einmal das Ziel unserer Wanderung: die Maria-Dank-Kapelle auf dem Fürstenberg.

Blick auf die Maria Denk Kapelle von der Dorfstraße Degerndorf

Wir folgen der Asphaltstraße für ein paar Minuten, bis rechts ein Feldweg Richtung Sonderhamer Weiher abzweigt. Auf diesem gehen wir weiter bis zu einer Gabelung. Hier halten wir uns rechts und wandern durch ein kleines Waldstück erst bergauf, dann hinunter zum Wasser.

Waldweg hinunter zum Sonderhamer Weiher bei Sonderham/Degerndorf

Am nördlichen Ende des Weihers angekommen, führt der Weg um eine Kurve nach links und endet an einer Straße.

Sonderhamer Weiher

Hier gehen wir noch einmal links und folgen ihr um eine Rechtskurve herum durch das kleine Örtchen. Wir überqueren eine Straße und gehen geradeaus auf einem bequem gepflasterten Weg weiter.

Mit Kinderwagen zur Maria-Dank-Kapelle Degerndorf

Schon bald biegt rechts ein etwas holpriger Wiesenweg ab, der uns nach wenigen Minuten hinauf zum Fürstenberg und der Kapelle bringt.

Von hier oben genießen wir bei guter Sicht ein tolles Panorama vom Wendelstein bis zur Zugspitze und zum Starnberger See. Einfach herrlich. Zahlreiche Sonnenbänke laden zudem zu einer ausgiebigen Pause ein.

Die Aussicht und das Panorama genießen an der Maria-Dank-Kapelle auf dem Fürstenberg bei Degerndorf

Falls das Mittagsschlaf-Kind hier oben aufwachen sollte: kein Problem. Es ist genügend Platz zum Herumlaufen und der Weg zurück zum Auto ist auch gar nicht mehr weit.

Kurzer Exkurs zur Geschichte der Maria Dank Kapelle

Herbst 1944: fast täglich brausen alliierte Bomberverbände über Degerndorf, das am Rande der Einflugschneise nach München liegt. Dabei kommt es für die BewohnerInnen des Dorfes zweimal fast zur Katastrophe: Am 22. November gehen 20 schwere Sprengbomben nahe der Ortschaft nieder. Sie sollten vermutlich die Bahngleise bei Geretsried treffen, verfehlten jedoch ihr Ziel und richteten lediglich Flurschäden an. Am 17. Dezember näherte sich ein britisches Flugzeug der Ortschaft: brennend und mit Phosphorbomben beladen. Kurz hinter Degerndorf explodiert es und stürzt ab. Von 7 Besatzungsmitgliedern überlebte nur einer. Die gefallenen Soldaten beerdigten die Degerndorfer würdevoll auf ihrem Friedhof, entgegen der offiziellen Anweisungen. So gelobten die Gemeindemitglieder am 29. April 1945 eine Maria-Dank-Kapelle zu errichten, sollte der Ort und seine Bewohner auch weiterhin von Kriegsschäden verschont bleiben. Nach Ende des Krieges sahen die Amerikaner von Plünderungen in Degerndorf ab, aus Respekt für die Beerdigung der gefallenen britischen Soldaten. Und so überstanden der Ort und seine BewohnerInnen den Krieg. Das Gelöbnis eine Kapelle zu erbauen, wurde in den Jahren 1947/48 direkt umgesetzt, teils aus Trümmern aus der Landeshauptstadt. Am 23. Mai 1948 wurde sie eingeweiht. Seit diesem Tag ziehen die Degerndorfer an jedem 13. des Monats von Mai bis Oktober in einer Prozession hinauf zum Fürstenberg und ihrer Maria-Dank-Kapelle. 

Die Maria-Dank-Kapelle auf dem Fürstenberg Degerndorf

Der Weg hinunter ins Dorf beginnt auf der gegenüberliegenden Seite des Gipfelplateaus, aus der wir gekommen waren. Hier führt ein gepflasterter Weg hinunter zu einer Straße. Dort gehen wir links ins Dorf hinein und am Weiher vorbei, bis rechts der Bachweg abbiegt. Auf ihm gehen wir zurück bis zum Auto. 

Wegbeschaffenheit auf der Wanderung zur Maria-Dank-Kapelle

Diese kleine Wanderung verläuft zu großen Teilen auf asphaltierten Nebenstraßen und gepflasterten Fußwegen. Lediglich auf dem kurzen Wegabschnitt am Sonderhamer Weiher und auf dem letzten Stück hinauf zur Kapelle wird es etwas holpriger.

Der Weg zum Weiher besteht aus mal gröberen, mal feinerem Schotter. Da der Abschnitt jedoch nur weniger hundert Meter lang ist, ist er noch mit jedem gut gefederten Wagen machbar, sofern das Kind schon eine gute Kopfkontrolle besitzt.

Weitaus holpriger ist der Wiesenweg hinauf zur Kapelle. Hier befinden sich auch größere Steine und ausgewaschene Stellen. Aufgrund dieses Abschnitts sollte es für die Tour zur Maria-Dank-Kapelle schon ein Wagen mit Luftreifen sein.

Alternativ könntet ihr euch aufteilen, wenn ihr zu zweit unterwegs seid: einer schiebt den Wagen leer, der andere trägt Baby die wenigen Meter auf dem Arm.

Wenn du dir den kompletten ersten Teil der Tour sparst und lediglich auf dem Rückweg zur Kapelle hinauf spazierst, eignet sie sich auch sehr gut als erster kleiner Kinderwagen-Ausflug im Wochenbett. Dann seid ihr insgesamt nur 2km auf komplett befestigten Wegen unterwegs und könnt trotzdem die tolle Aussicht genießen.

Die richtige Ausrüstung für diese Wanderung

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